Welche Ausstellungen gibt es derzeit zu außereuropäischer Kunst in Deutschland? Wo und wie sind 2015 KünstlerInnen aus Afrika, Asien, Amerika und Ozeanien in der deutschen Museumslandschaft vertreten? Das folgende Link-Dossier soll einen Einstieg und einen kleinen Überblick über aktuelle Ausstellungen von außereuropäischer Kunst in deutschen Museen bieten.
Afrikanische Kunst
KuratorInnenführung zu “Objektbiografien” und Ausstellung “Kunst aus Afrika“
31. Mai 2015, 15 Uhr | Ethnologisches Museum Dahlem (Berlin) | Eintritt: 8 € (4€ ermäßigt)
Die Kuratorinnen Margareta von Oswald, Verena Rodatus und der Kurator Jonathan Fine bieten eine öffentliche Führung durch die Ausstellung „Objektbiografien” (26.03.-18.10.2015) sowie die Ausstellung „Kunst aus Afrika” an.
Hinter den scheinbar starren Objekten des Ethnologischen Museums Dahlem verbergen sich bewegte Biografien. Die meist unbekannten, teils problematischen Geschichten des Sammelns, Reisens, Deponierens und Ordnens, des Kategorisierens und des Präsentierens werden im Rahmen der Ausstellung diskutiert.
Zur Ankündigung der Veranstaltung geht es hier.
Weitere Einblicke in die Geschichte Afrikas geben die beiden Ausstellungsbereiche “Das Königreich Benin” und “Bamum. Tradition und Innovation im Kameruner Grasland”, sowie “Afrika in Berlin“.
“Making Africa: A Continent of Contemporary Design” | Ausstellung
14. März bis 13. September 2015 | Vitra Design Museum (Weil am Rhein) | Eintritt: 10 € (ermäßigt 8 €)
Wer sich für moderne Kunst, zeitgenössisches Design und Designer aus Afrika interessiert, den wird die Ausstellung im Vitra Design Museum in Weil am Rhein begeistern. “Making Africa” präsentiert eine Vielfalt an Arbeiten in den unterschiedlichsten Medien, die mit althergebrachten – oft von westlichen Sichtweisen geprägten – Definitionen von Kunst brechen. Die Ausstellung richtet ihr Augenmerk auf eine neue Generation von afrikanischen UnternehmerInnen, DenkerInnen und GestalterInnen, die als “digital natives” ein globales Publikum ansprechen und dem Rest der Welt eine neue Sicht auf Afrika nahelegen.
“State of Emergency: Kunst, Kollektive und Politik in Südafrika” | Ausstellung
02. Dezember 2015 bis 24. Juli 2016 | Weltkulturen Museum (Frankfurt/Main) | Eintritt: 7 € (ermäßigt 3,50 €)
Das Weltkulturen Museum in Frankfurt sammelt seit Mitte der 1970er Jahre zeitgenössische Kunst aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Die Ausstellung basiert auf dieser Sammlung und konzentriert sich auf Südafrika, wo im Rahmen der Hochphase der Anti-Apartheid-Bewegung der Ausnahmezustand (State of Emergency) galt. Die ausgestellten Objekte, die zum Großteil aus den 1980er Jahren stammen, beleuchten auf anschauliche Weise anhand dieses historischen Beispiels das spannende Verhältnis zwischen Kunst und politischem Aktivismus.
Zur Ankündigung der Veranstaltung geht es hier.
Kunst aus dem Nahen Osten
“Jahrhundertzeichen. Tel Aviv Museum of Art visits Berlin” | Ausstellung
27. März 2015 bis 21. Juni 2015 | Martin-Gropius-Bau (Berlin) | Eintritt: 10 € (ermäßigt 7 €)
Zur Feier des 50-jährigen Bestehens der deutsch-israelischen Beziehungen werden in Berlin erstmals Leihgaben aus dem Tel Aviv Museum of Art ausgestellt. Die meisten der etwa 70 Meisterwerke sind der Moderne zuzuordnen. Abgerundet wird die Ausstellung durch zeitgenössische Medienkunst aus Israel.
“Common Grounds” | Ausstellung
12. Februar bis 17. Mai 2015 | Museum Villa Struck (München) | Eintritt: 9 € (ermäßigt 4,50€)
Die Ausstellung im Museum Villa Struck beschäftigt sich mit der medialen und künstlerischen Repräsentation der Golf-Region in der “westlichen Welt”. Im Fokus von “Common Grounds” stehen, neben aufstrebenden Städten wie Dubai oder Abu Dhabi, die konfliktreichen Schauplätze im Mittleren und Nahen Osten, die in der medialen Berichterstattung besonders präsent sind. Die oft extremen Bilder aus dem öffentlichen Raum dieser Gebiete prägen die Vorstellungen von der Region sowohl inhaltlich als auch ästhetisch. Dieses Bild möchte die Ausstellung verändern. Zwölf künstlerische Positionen werden der Bilderflut entgegengesetzt und sollen dazu anregen, sich mit den gesellschaftlichen Bedingungen der Golf-Region auseinanderzusetzen.
Kunst aus dem Fernen Osten
“Zartrosa und Lichtblau. Japanische Fotografie der Meiji-Zeit (1868-1912)” | Ausstellung
04. September 2015 bis 10. Januar 2016 | Museum für Fotografie (Berlin) | Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €)
Die Ausstellung im Museum für Fotografie in Berlin präsentiert rund 200 Bilder aus den wichtigsten kommerziellen Fotografie-Zentren Japans und bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Stilmittel und Motive der Meiji-Zeit. Die Fotografien bedienen jedoch vielfach Klischees und stellen dadurch die Authentizität des Abgebildeten in Zweifel. Auf diese Art und Weise versucht “Zartrosa und Lichtblau” einerseits den Bezug zu japanischen Bildtraditionen und Einflüssen herzustellen, andererseits aber auch die grundlegenden westlichen Einflüsse auf die fotografische Interpretation der Meiji-Zeit zu verdeutlichen.
“Myanmar. Von Pagoden, Longyis und Nat-Geistern” | Ausstellung
19. September 2014 bis 3. Mai 2015 | Museum Fünf Kontinente (München) | Eintritt: 5 € (ermäßigt 4 €)
Im Ausstellungsbereich erwarten die Besucher – neben einer Aufbereitung der Geschichte und regionalen Entwicklung des Landes – inspirierende Werke der zeitgenössischen Kunstszene Myanmars. Die Ausstellung im Museum Fünf Kontinente demonstriert die dynamischen Zusammenhänge zwischen beiden thematischen Schwerpunkten und zeigt, wie fruchtbar der Boden des alten Burma mit seiner politischen Vergangenheit für die Kunst des neuen Myanmar sein kann.
Kunst aus Südamerika
“Frida Kahlo – Ihre Fotos” | Ausstellung
1. Februar bis 10. Mai 2015, | Marta (Herford) | Eintritt: 8 € (ermäßigt 4,50 €)
Erstmals in Deutschland präsentiert diese Gastausstellung über 200 Fotografien aus der umfangreichen Bildersammlung, die Frida Kahlo als Erinnerung, Inspirationsquelle und Arbeitsmaterial diente. Zusammengestellt wurde die ausgestellte Auswahl von dem Fotohistoriker Pablo Ortiz Monasterio für das Museo Frida Kahlo in Mexico City.
Die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo, die mit ihrer Malerei weltberühmt wurde, verarbeitete in dieser ihr bewegtes Leben – ihre Krankheit, ihre Leiden und ihre Ehe mit Diego Rivera. Nach Kahlos Tod wird nun ihr riesiges privates Fotoarchiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, das den Besuchern ein eindringliches Bild der Zeit und einen intimen Einblick in das Leben der südamerikanischen Künstlerin bietet.